In einem spanischen
Laden gibt es ein wunderschönes, feinstes arabisches Tuch – aber ach, das
Tuch El paño moruno (7) hat einen Fleck. Natürlich verliert es
dadurch an Wert und ist also billiger zu haben. So weit, so gut (oder
schlimm). Die äußerst dramatische Musik aber hat offensichtlich nicht
verstanden, dass es sich hier nicht unbedingt um ein weltbewegendes
Problem handelt. Sie tut so, als ob der böse Fleck mindestens dem
Weltuntergang gleichzusetzen wäre. Wir wünschen ein tränenreiches
Zuhören…
Kurt Obermair
S´mora na planine
S´mora na planine (12), das man fast als Schlager bezeichnen könnte,
transportiert Vorstellungen junger Leute, wie sie sich, selbst nicht sehr
begütert, ein „ideales“ Leben vorstellen: Mit zweihundert (!)
Stundenkilometern durchs Gebirge rasen, nicht aufs Geld schauen
müssen, die ganze Nacht singen und tanzen. Es drängt sich die
Erinnerung an schönfärberische Schlager auf, wie sie vor allem in
Nachkriegszeiten eine Blüte erleben.
Manhã de Carnaval
Manhã de Carnaval (5) wurde für den Film Orfeu Negro komponiert
und hat es sogar zum Jazz-Standard gebracht. Es geht um den Morgen
nach dem brasilianischen Karneval, durch den nach einem mühsamen
Jahr wieder Glück und Fröhlichkeit Einzug gehalten haben - wenn auch
nur kurzfristig.
Greensleeves
Die genaue Adressatin von Greensleeves (3)ist unbekannt.
Ursprünglich muss es einem Mädchen oder einer Frau mit grünem Kleid
gewidmet worden sein. Eines der Lieder, die oft als „abgelutscht“
bezeichnet werden – sie wurden einfach zu oft gehört und gesungen
(wofür das Lied nichts kann). Das hat uns motiviert, dieses wunderschöne
Lied einmal ganz anders zu arrangieren.